Stell dir vor, Wetzlar hätte sein eigenes Bernsteinzimmer! Genau das behauptete Vorsitzender Andreas Viertelhausen, als er ein neues Projekt mit dem legendären Bernsteinzimmer verglich. Beide Unikate, das echte Bernsteinzimmer und das „Wetzlarer“, gelten als verschwunden und sollen nun neu entstehen. Aktuell wird eine Replik des legendären Euler-Bierglases gebaut, das bis 2007 auf dem Dach des Euler-Hauses stand. Das Bierglas war eine ikonische Attraktion, die sogar „schäumen“ konnte. Der Landwirtschaftliche Verein, der nun auch Bier braut, treibt den Nachbau voran. Schüler der Werner-von-Siemens-Schule arbeiten an einer verkleinerten, voll funktionsfähigen Rekonstruktion. Das neue Bierglas soll bis zum 1. August fertig sein und am internationalen Tag des Bieres präsentiert werden.
Das Euler-Bierglas war eine sechs Meter hohe Attrappe, die als markantes Reklamemittel einzigartig war. Gelb leuchtende Neonröhren vermittelten den Eindruck eines sich immer wieder selbst füllenden Bierglases. Die Aktion, das Glas 2007 vom Dach zu entfernen, war spektakulär und wurde von einem Autokran durchgeführt. Der Landwirtschaftliche Verein, der seit Kurzem auch Bier braut, hat die Initiative für den Nachbau ergriffen. Die Schüler der Werner-von-Siemens-Schule arbeiten seit Mitte März an einer drei Meter hohen Replik, die voll funktionsfähig sein wird. Die Beleuchtung erfolgt nun mit LEDs statt Neonröhren, um den optischen Effekt des sich selbst füllenden Bierglases zu erzeugen.
Der Landwirtschaftliche Verein knüpft mit der Bierherstellung an ein Handwerk an, das in Wetzlar einst ein bedeutender Wirtschaftszweig war. Bis in die 1990er-Jahre hinein existierten die Brauereien Waldschmidt und Euler. Die Replik des Euler-Bierglases soll nicht nur sprichwörtlich das „Aushängeschild“ für die Wiederbelebung der Braukunst werden. Die Schüler der Werner-von-Siemens-Schule arbeiten an einer verkleinerten, aber dennoch beeindruckenden drei Meter hohen Nachbildung, die voll funktionsfähig sein wird. Die Beleuchtung erfolgt nun mit LEDs, um den optischen Effekt des sich selbst füllenden Bierglases zu erzeugen. Die Schüler erleben durch dieses Projekt, dass ihre Arbeit einen praktischen Nutzen hat. Das neue Bierglas wird im Giebel der Maschinenhalle des Vereinsdomizils im Finsterloh platziert und hinter Plexiglas geschützt. So soll es nicht nochmal heißen: „Euler-Bier hat ausgeschäumt“.
Getextet und bebildert mit freundlicher Unterstützung von Tim Würz/VRM.